Was ist aufsichtspflichtverletzung (bgb)?

Eine Aufsichtspflichtverletzung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) liegt vor, wenn eine Person, die eine Aufsichtspflicht über eine minderjährige oder schutzbedürftige Person hat, diese nicht ausreichend und angemessen beaufsichtigt oder überwacht.

Die Aufsichtspflicht bezieht sich in erster Linie auf Eltern oder Erziehungsberechtigte, kann aber auch auf andere Personen, wie beispielsweise Lehrer, Betreuer oder Aufsichtspersonen in Institutionen oder Veranstaltungen übertragen werden.

Eine Aufsichtspflichtverletzung kann verschiedene Formen annehmen, wie z.B. die Nichtbeachtung von bekannten Risiken, unzureichende Überwachung oder Vernachlässigung der Betreuungspflicht. Beispiele für Aufsichtspflichtverletzungen könnten sein: ein Kind alleine zu Hause lassen, ohne angemessene Aufsicht, eine Person lässt ein Kind unbeaufsichtigt im Schwimmbad oder ein Lehrer lässt Schülerinnen und Schüler unbeaufsichtigt in der Schule.

Wenn eine Aufsichtspflichtverletzung vorliegt, können rechtliche Konsequenzen für den Verantwortlichen entstehen. Gemäß § 832 BGB haftet der Aufsichtspflichtige für den durch die Pflichtverletzung entstandenen Schaden. Das bedeutet, dass er für den entstandenen Schaden Schadensersatz leisten muss, sofern ihm ein Verschulden nachgewiesen werden kann.

Es ist wichtig, dass Aufsichtspflichtige ihre Verantwortung ernst nehmen und ihre Aufsichtspflicht entsprechend wahrnehmen, um Gefahren oder Schäden für die ihnen anvertrauten Personen zu vermeiden. Eine angemessene Aufsichtspflicht ist notwendig, um das Wohlergehen und die Sicherheit der Schutzbedürftigen zu gewährleisten.